Die United States Environmental Protection Agency (EPA), die als Pendant der Europäischen Chemikalien Agentur (ECHA) gesehen wird, hat die finalen Regeln des Toxic Substances Control Act (TSCA) Section 6 (h) festgelegt. Dies geschah im Januar 2021. Was viele, auch amerikanische Unternehmen überraschte: Bereits zum März 2021 wurden die Regularien rechtsgültig. Die wenigsten (vor allem nicht-US) Unternehmen haben vorab Konformitäten bei ihren Lieferanten eingeholt und bieten so möglicherweise bereits jetzt nicht konforme Produkte in der USA an.
Der Verkauf von Chemikalien und Erzeugnissen, die gelistete PBT Stoffe der EPA enthalten, wird ab sofort in die USA sehr schwierig. Ihr Vorhandensein muss ähnlich REACh ab sofort entlang der Lieferkette kommuniziert werden. Zudem gibt es je nach Stoff unterschiedliche Übergangsfristen. Nach no-action Zeiträumen kann es teuer werden. Für die regulierten Stoffe der TSCA Section 6 entsprechend 15 U.S.C 2615 und Title 18 U.S. Code sind hohe Geldstrafen je Tag der Verletzung und Freiheitsstrafen möglich.
Ja und nein! Die persistenten, bioakkumulativen und giftigen (kurz: PBT) Substanzen sind zwar in Europa bekannt, ihr Einsatz jedoch nur zum Teil geregelt. Decabromdiphenylether (Deca BDE) ist bereits in RoHS und REACh vertreten und Hexachlorbutadien (HCBD) in der POP Verordnung des Stockholmer Abkommens. Einige der Übrigen befinden sich auf der sogenannten CoRAP -Liste der ECHA. Stoffe des Community Rolling Action Plans sind zwar heiße Anwärter auf die SVHC -Liste, aber eben noch nicht offiziell aufgeführt. Das bedeutet, dass sie auch bei Lieferanten -Anfragen zu REACh, RoHS, POP und Co. nicht berücksichtigt werden. Sie müssen also zwingend aktiv zusätzlich angefragt und die Konformitäten eingeholt und archiviert werden.
Chemikalie | CAS Nr. | aktuell EU reguliert | URL |
Decabromodiphenyl ether Decabromdiphenylether Deca BDE |
1163-19-5 | REACh Anhang XVII Eintrag 67, RoHS |
Zur Website |
Phenol, isopropylated phosphate 3:1 Phenol, isopropyliert, Phosphat (3:1) PIP 3:1 |
68937-41-7 | REACh CoRAP | Zur Website |
2,4,6-Tris(tert-butyl)phenol 2,4,6-Tris(1,1-dimethylethyl)phenol 2,4,6-TTBP |
732-26-3 | REACh CoRAP | Zur Website |
Hexachlorobutadiene Hexachlorbuta-1,3-dien Hexachlorbutadien HCBD |
87-68-3 | POP | Zur Website |
Pentachlorothiophenol Pentachlorbenzolthiol PCTP |
133-49-3 | Zur Website |
Eine Vielzahl von Lieferanten – auch große und namhafte – wurden von dem Verbot überrascht. Aus genau diesem Grund informieren wir mit Veröffentlichung dieses Berichts zunächst unsere Lieferanten ausführlich über die Situation und fordern sie auf, uns zeitnah eine entsprechende Konformität auszustellen. Ist unsere Datenqualität umfangreich genug, geben wir die Informationen an unsere Kunden weiter. Dies kann einige Wochen in Anspruch nehmen, doch ist es aus unserer Sicht wichtiger, fundierte Informationen bereitzustellen, als schnelle Statements abzugeben. Speziell aufgrund der strengen US-Rechtslage.
Die Erfahrung zeigt: Werden Lieferanten durch extremen Zeitdruck oder die Androhung eines Anbieterwechsels, zu einer Aussage bewegt, ist diese oft nicht fundiert und kann im Nachgang für Probleme entlang der Lieferkette sorgen.
Was häufig unterschätzt wird: Auch als Abnehmer eines Stoffs / Gemischs / Erzeugnisses besteht eine Sorgfaltspflicht. Bestätigt zum Beispiel ein kleiner Lieferant binnen weniger Minuten nach Anfrage in einem Zweizeiler, dass alle seine Artikel konform sind, namhafte Großunternehmen deklarieren jedoch bestimmte Stoffe in Erzeugnissen aus dem gleichen Material, so muss man die Aussage der kleineren Lieferanten kritisch hinterfragen. Ein sich blind darauf berufen gilt als Verletzung der Sorgfaltspflicht und wird im Rechtsstreit zu Problemen führen..
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